Unsere Community wächst – queere Vereine und Initiativen in Aachen und der Region bekommen immer mehr Zulauf. Gemeinsam arbeiten sie mit an einer offenen und vielfältigen Gesellschaft, ermöglichen Teilhabe und fördern das Miteinander. Und sie schaffen sichere Räume und stabile Strukturen – auch um Probleme aufzufangen. Das ist leider nach wie vor nötig: Von einer wirklichen Gleichbehandlung sind Mitglieder der queeren Community noch weit entfernt. Viele von uns erleben strukturelle Diskriminierung, aber auch offene Anfeindungen bis hin zu Gewalttatenstellen im Alltag. Deswegen: Gut, dass es diejenigen gibt, die sich starkmachen.
Neun Vereine und Gruppen aus Aachen haben sich jetzt unter der Federführung von Rainbow e. V. zusammengeschlossen und einen Förderantrag bei der Stadt Aachen gestellt, um sich noch breiter und professioneller aufzustellen. Das Ergebnis: Die Stadt Aachen stellt in ihrem Haushalt Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung. Wow! 25.000 Euro davon sind für den CSD 2023 vorgesehen, 75.000 Euro gehen an die beteiligten Gruppen und Vereine. Und was heißt das genau?
Sichtbarkeit erhöhen
Einer der wichtigsten Punkte der Finanzierung ist die Unterhaltung des Rainbow Zentrums am Jakobsplatz als zentrale Anlaufstelle für die queere Community. „Hier geht es zum einen um laufende Kosten wie Miete und Versicherungen, aber noch wichtiger: Es braucht eine Person, die als Ansprechpartner*in vor Ort ist“, erklärt Rainbow-Vorstandsmitglied Andreas Sommer. Es gibt nämlich noch Themen, die in der Aachener Angebotspalette zu kurz kommen: „Dazu gehören die Themenfelder Regenbogenfamilien, Queer im Alter, Gewalt, Einsamkeit, Coming-out, Diskriminierung oder Glaube und Kirche.“ Es braucht aber auch Geld für Öffentlichkeitsarbeit und hauptamtliche Energie, um die Vereine und Gruppen weiter zu stärken und die Vernetzung professionell zu koordinieren.
Kultur und Begegnung
Ein ganz wichtiger Punkt sind Kulturangebote: Es wird mehr Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen des queeren Lebens geben.
Dazu gehört natürlich der CSD im August. „Das wird auf jeden Fall eines der Highlights des Jahres“, sagt Rainbow-Vorstandsmitglied Markus Pavlovic. „Letztes Jahr waren mehr als 2000 Menschen hier, um gemeinsam das Queer-Sein und das Mensch-Sein zu feiern. 2023 wird der CSD hoffentlich noch größer und bunter!“
Auch im Bereich Veranstaltungen und Kultur sind sichere Orte ein Thema: „Wir arbeiten gerade an einem Projekt, mit dem wir ‚safer spaces‘ für die Community sichtbar machen wollen, zum Beispiel in der Gastronomie“, sagt Christine Kölb, die ebenfalls im Vorstand von Rainbow aktiv ist.
Und nicht zuletzt lest ihr gerade eines der Produkte für mehr Sichtbarkeit der queeren Community in und um Aachen: die D¡VA Bei uns findet ihr ab jetzt regelmäßig Berichte aus den Gruppen und der Community, Nachrichten, Kommentare und Termine.