Zapster ist ein Hund und ein Held. Geboren in einem dunklen Schrank, entdeckte er in der Finsternis seine erstaunliche Superkraft: das innere Licht! Nun ist er frei und immer zur Stelle, um zu helfen – auch wenn er nicht genau weiß, wobei.
Insta: @pup_zapster_superhero
Gerne würde ich euch fragen, wie es euch geht, aber leider könnt ihr mir hier nicht antworten. Mir ging es tatsächlich in der letzten Zeit nicht gut. Das Ergebnis der Europawahl war für mich schockierend. Mit den Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen wurde es nicht besser. Schon ein Hoffnungsschimmer waren die Ergebnisse in unserem Nachbarland Polen, da kam es ganz dicke: Trump wurde wieder zum Präsidenten der USA gewählt.
Wer da noch dachte, so schlimm wird es vielleicht nicht, lag weit daneben. Kaum war das Ergebnis raus, stellte er schon seine Kabinettideen vor, die sich lesen wie America’s toxiest Superstars.
Immer noch höre ich dann Sätze wie „Lass die erst mal drankommen.“. Ein Blick nach Italien unter der rechtsextremen Giorgia Meloni belehrt uns eines Besseren: Die Elternschaft des nicht leiblichen Elternteils in Regenbogenfamilien wird nicht mehr offiziell anerkannt, teilweise wurden Elternteile bereits aus der Geburtsurkunde gestrichen. Mittlerweile wird dort auch die Leihmutterschaft im Ausland kriminalisiert.
Und da ist es wieder, während ich darüber schreibe, dieses Gefühl, dass mir in dieser Form bislang nicht bekannt war. Es nennt sich Angst.
Damit meine ich nicht die Angst vor dem creepy Keller oder dem gruseligen Ding unter dem Bett. Sie ist auch kein Horrorfilm, denn ich kann weder auf Pause drücken noch das Streaming abbrechen. Es ist eine wirklich substanzielle Angst, die mich befällt, wenn ich an die Zukunft denke.
Die Pandemie hat unser Sicherheitsgefühl arg ins Wanken gebracht. Auf einmal war da eine Gefahr, ein Feind, den wir nicht kennen und gegen den wir keine Strategie haben. Kaum war dieser Zustand mehr oder weniger bewältigt, griff Putins Russland die Ukraine an. Einer der großen Global Players eröffnet den Krieg, und der zerbrechliche Friede, an den wir bis dahin in Europa glaubten, geriet hart ins Wanken. In Zeiten von Krisen neigen Menschen oft dazu, sich an scheinbar bekannte und vertraute Werte zu klammern und alles abzulehnen, was unsicher, unvertraut oder anders ist. Conservare heißt behalten, und die Konservativen wollen mit allen Mitteln ihre Pfründe sichern. Dabei scheinen sie wie Lemminge den Demagogen des Abgrunds nachzurennen. Auch sie haben Angst.
Dann regt sich eine Stimme in mir, die sagt: „Vielleicht hast du zu laut gebellt, hast zu aggressiv geknurrt bei deinen Forderungen.“ Ob sie Recht hat, weiß ich nicht, schließlich bin ich nur ein Wuffel. Aber eins weiß ich: ich habe die Wahl.
Angst ist das Unbegreifliche, das Unfassbare, dem wir ohnmächtig gegenüberstehen. Wir können es nicht bekämpfen, weil wir es nicht kennen. Furcht dagegen ist klar auf eine äußere Gefahr gerichtet. Wenn ich etwas fürchte, dann weiß ich genau, was es mir tun kann, und so kann ich mich davor schützen. Ich kann meinen Gegner kennenlernen und einen Weg entwickeln, ihn zu überwinden. Meine Wahl ist, ich mache die Angst zur Furcht.
Mag sein, dass ich anders bellen muss, aber ich werde mich weiterhin für das einsetzen, was mir am Herzen liegt. Wenn euch also auch Angst befällt, ergebt euch nicht, Ihr habt die Wahl. Redet mit euren Freund*innen, sucht euch Unterstützung oder auch Beratung und steht auch anderen bei. Als Community machen wir die Angst überwindbar.
In diesem Sinne, lasst euer Licht leuchten! Zapster hat ausgebellt für heute.
Lest HIER die ganze D¡VA von November 2024!