Schwimmen macht Spaß – Gespräch mit dem Vorstand von Rainbow Sports Aachen

„Ich wusste gar nicht, dass Schwimmen so viel Spaß machen kann.“ sagt Peter Weiland im Gespräch Johannes Gather vom Vorstand Rainbow Sports Aachen.

 

Wann und wie bist du auf rainbow-sports-aachen aufmerksam geworden?

Das muss vor mehr als zehn Jahren gewesen sein. Olli hatte mich drauf aufmerksam gemacht und gesagt: „Komm doch mal mit zur Fitness von rainbow-sports. Das ist immer donnerstags um 20.30 Uhr in der Stadt.“ Ich wusste, dass Fitness mir Spaß macht, denn ich war auch im Fitnessstudio. Also bin ich hin und merkte sofort: Das ist eine tolle Ergänzung zum Fitnessstudio, weil man dort mit anderen zusammen Sport macht und nette Leute aus der queeren Community trifft. Die Kombination aus Ausdauer- und Kraftsport sprach mich an. Olli ging auch montags nach Brand zum Schwimmen von rainbow-sports. Ich wollte zuerst nicht mit dahin, weil ich nicht schwimmen konnte.

Hast du schon immer gerne Sport gemacht?

Als Kind nicht so. Der Sportunterricht in der Schule hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Das war mir zu gezwungen. Als Jugendlicher war ich im Tischtennisverein. Den gab’s in unserem Dorf. Mein älterer Bruder war da drin. Es gab auch sonst bei uns im Dorf noch den Fußballverein. Meine Freunde im Dorf spielten alle Fußball. Da habe da ab und zu mal mitgespielt. Aber an Fußball hatte ich keinen Spaß, fand ich irgendwie langweilig. Auch jetzt interessiere ich mich immer noch nicht für Fußball. Mein Bruder war auch im Handballverein des Nachbarortes, da wollte ich aber nicht mit hin. Ich habe nur zu Hause mit ihm ein bisschen Handballspielen trainiert. Irgendwie gab’s bei uns im Dorf nicht den Sport, den ich gerne gemacht hätte. Ich habe mich gerne bewegt. Vielleicht war es der Mannschaftssport, der mich nicht so interessierte. Aber Lust auf Sport hätte ich schon gehabt.

Wie kam es, dass du als 38-Jähriger immer noch Nichtschwimmer warst?

Ich erinnere mich noch an den Schwimmunterricht in der Grundschule. Das war in der Schwimmhalle im Nachbarort. Ich war immer am Beckenrand und hatte irgendwie Angst vor dem tiefen Wasser. Mein Lehrer hat es nicht geschafft, mir die Angst vor dem Wasser zu nehmen und mir Schwimmen beizubringen. Er musste sich ja auch um zu viele Kinder gleichzeitig kümmern.
Als kleines Kind bin ich mal bei uns im Dorf in den Bach – den Schüpfbach – gefallen. Das war vielleicht der Auslöser, warum ich immer Angst vor dem Schwimmen hatte. Ich habe mich seitdem nie mehr in tiefere Gewässer getraut. In der weiterführenden Schule gab es dann keinen Schwimmunterricht, und in der Freizeit hatte ich keine Lust, ins Schwimmbad zu gehen. Wenn ich mal am Meer war, dann nur vornean – da, wo ich stehen konnte. Schwimmen kam also zunächst in meinem weiteren Leben nicht vor.

Wie war das dann, als Nichtschwimmer zum Schwimmsport von rainbow-sports zu gehen? Wie hast du schwimmen gelernt?

Also bestimmt ein halbes Jahr war ich nicht dazu bereit. Aber Olli ließ keine Ruhe. Es waren ganz gemischte Gefühle: Einerseits hatte ich Angst, andererseits wollte ich die Angst allzu gerne überwinden. Es reizte mich, noch mal zu probieren, ob ich das Schwimmen nicht doch noch lernen könnte. Ich bin dann doch mal mit. Zuerst war ich nur im kleinen Becken, also da, wo ich stehen konnte.

Der Übungsleiter von rainbow-sports hat mich freundlich aufgenommen und mir Hilfe angeboten. Manchmal helfen auch die kleinen Dinge: Der Übungsleiter gab mir den Tipp, eine Schwimmbrille anzuziehen, und ich merkte, das war viel angenehmer. Ich hatte früher gehasst, wenn mir die Augen vom Chlorwasser brannten. Mit Schwimmbrille war das angenehmer. So fühlte ich mich schon ein wenig sicherer. Das Schwimmen klappte anfangs überhaupt nicht. Zwischendurch hatte ich dann keine Lust mehr. Nur Frust! Ich wollte dann nicht mehr hin. Aber die anderen haben gesagt: Geh weiter hin! Gib nicht auf!

Ein Tipp von jemandem, mich erst mal unter Wasser zu bewegen, hat mir geholfen. So habe ich die ersten Schwimmübungen (Brustschwimmen) ganz unter Wasser gemacht. Es wurde einfach und die Angst vor der Tiefe des Wassers ließ langsam nach. Ich lerne dann mithilfe von Olli und dem Übungsleiter, mich langsam immer besser über Wasser zu halten. Ich fühlte mich immer sicherer. Dann sollte ich ins große Becken. Ich wollte es probieren. Zum ersten Mal in meinem Leben in einem Becken, in dem ich nicht stehen konnte!
Das Schwimmen im Großen Becken ging langsam, aber stetig voran: Drei Züge schwimmen, am Rand festhalten, wieder loslassen, drei Züge schwimmen, am Rand festhalten…
Und im Laufe der nächsten Wochen schaffte ich immer mehr Züge und irgendwann dann eine ganze Bahn – 25 Meter! Ich hatte plötzlich den Dreh raus: Bewegung von Armen und Beinen, Körperspannung und Atmung, mit Kopf unter Wasser und und und… Es wurde effektiv und machte richtig Spaß.

 

Und heute?

Das Schwimmen bei rainbow-sports am Montagabend ist gesetzt. Das ist ein fester Termin für mich. Genauso wie auch Fitness am Donnerstag. Heute schwimme ich jeden Montag mindestens 40 Bahnen – also 1000 Meter. Und kürzlich bin ich sogar schon vom Drei-Meter-Brett gesprungen.

 

Mehr Informationen:

Einsteiger*innen und Schnupperschwimmer*innen:
Die Gruppe trifft sich jeden Montag ab 20.45 Uhr an der Schwimmhalle Brand, Wolferskaul 19a, 52078 Aachen. Die Schwimmzeit ist von 21 bis 22 Uhr.

Für Interessierte an Fitnesssport:
Das Fitness-Training gliedert sich in drei Teile: • Aufwärm- und Cardio-Training • Muskeltraining (Beine, Po, Rücken, Bauch, Arme, Schultern) • Dehn- und Entspannungsprogramm
Unsere Trainerin, eine ausgebildeten Physiotherapeutin, lässt sich jede Woche ein variantenreiches Programm einfallen.
Termin: donnerstags 20.30 Uhr – 21.30 Uhr Ort: Sporthalle des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung, Lothringer Str. 10

Kontakt: WWW.RAINBOW-SPORTS.DE

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