Zapster – ausgebellt, 2. Ausgabe

Zapster ist ein Hund und ein Held. Geboren in einem dunklen Schrank, entdeckte er in der Finsternis seine erstaunliche Superkraft: das innere Licht! Nun ist er frei und immer zur Stelle, um zu helfen – auch wenn er nicht genau weiß, wobei.

Ein Superheld kämpft , das ist richtig. Das muss aber nicht immer mit Gewalt sein. Die richtigen Feinde sind weniger Menschen, sondern Hass, Ignoranz, Egoismus und ihre vielgesichtigen Geschwister. Vor kurzem aber wurde ich auf einen Gegner aufmerksam gemacht, bei dem ich mir ein ganz neues Vorgehen ausdenken musste: Trolle!
Eigentlich sollten die eher von Ritter*innen und Hexern bekämpft werden, aber manchmal muss auch ein Superheld herhalten. Eine Freundin zeigte mir, wo diese lästigen Kreaturen zu finden sind. Statt in dunklen Höhlen oder unter Brücken tummeln sie sich am liebsten in Kommentarspalten und Foren. Dort verbreiten sie finstere Unwahrheiten, durchsetzt mit dem Gift von Hass und Hetze. Manchmal sparen sie sich die Unwahrheiten auch und greifen gleich zum Gift.

Die Frage ist, was soll Hund da machen? So toll meine Kräfte auch sind, ins Netz übertragen kann ich sie nicht. Sollte ich also den Trollen antworten und ihre falschen Aussagen richtigstellen? Oder sollte ich mit ihnen diskutieren, um sie von meiner Meinung zu überzeugen? Habe ich probiert, klappt nicht. Trolle haben nämlich auch Kräfte! Sie regenerieren unheimlich schnell und sie vermehren sich in Windeseile. Auf einen Post von mir antworteten gleich drei von ihnen. Jede zerteilte Lüge wurde zu zwei neuen. So konnte ich den Kampf auf keinen Fall gewinnen. Sollte ich mich deshalb geschlagen geben und ihnen das Feld der Foren überlassen? Keinesfalls!
Während ich so nachdachte, was manchmal etwas länger dauert, fiel mir auf, dass ich gar nicht der größte Gegner der Trolle bin. Eine viel größere Gefahr hat sich unerkannt unter sie gemischt und droht nun, sie aus ihrem natürlichen Habitat zu verdrängen.

 

Es sind die Bots! Äußerlich sind sie schwer von Trollen zu unterscheiden und sie setzen auch dieselben Waffen ein. In Wahrheit sind sie jedoch Programme, die nur dazu geschrieben sind, die Rolle der Trolle zu übernehmen. So werden die Feinde zur bedrohten Spezies. Musste ich nun die Trolle retten? Das mit Sicherheit nicht, dafür sind sie zu verletzend, aber ich verstand, wie beide Gegner zu besiegen sind: Sie lassen sich verdrängen.

Früher habe ich bei Beiträgen, die mir gefielen, einfach gelächelt und dann weitergescrollt. Jetzt nehme ich mir die Zeit, einen positiven Kommentar zu schreiben. Wenn andere das Gleiche machen, freue ich mich mega, denn dann merke ich, ich bin nicht alleine. Im dunklen Gift der Trolle ist jeder gute Kommentar wie ein helles Licht. Wenn wir alle das machen würden, könnten wir sehen, wie viele sich für die gute Sache einsetzen. Und diejenigen, die den ursprünglichen Post gesetzt haben, wissen, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Stichwort #support.
In diesem Sinne, lasst euer Licht leuchten!

Zapster hat ausgebellt für heute.

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